Jul 182013
 

Es folgt der dritte und damit letzte Teil unseres Festivalberichtes über das In Flammen 2013 mit den Bildern der Bands, welche am Samstag spielten.

Text: Steff Des Troy
Fotos: Martin Dannehl

13:00 – 13:35 PROPHETS OF THE RISING DEAD
14:50 – 15:25 TORTURE THE MASS
15:45 – 16:25 ARROGANZ
16:45 – 17:25 ROMPEPROP
17:45 – 18:25 KRYPTOS
18:45 – 19:30 ONDSKAPT
19:50 – 20.35 AHAB
21.00 – 21.50 EKTOMORF
23.20 – 00.20 GRAVE
00.40 – 01:25 TARANTEL (Iron Maiden Tribute)

Egal ob man durchgemacht hat oder doch ein paar Stunden im Zelt schlafen konnte, dämmert nun ein bomben Samstag. Nicht nur, dass das Wetter fabelhaft ist, nein, auch geht es weiter mit dem Hammer-Setup des In-Flammen 2013. 14 Uhr geht es los mit den PROPHETS OF THE RISING DEAD, die sich 2006 gründeten und heute für den Auftakt sorgen. Mit ihrem ganz eigenen Metal, der so richtig in keine Schiene passt, aber dennoch ordentlich knallt, rocken die Bad Schmiedeberger auch die letzten aus den Zelten.

Das ist auch gut so, denn Punkt 13:35 Uhr geschieht etwas, das hat die Metal-Welt tatsächlich noch nicht erlebt. Anstatt, dass, wie vermutet, Dawn of Fate, die Band rund um Veranstalter Thomas, spielen, gibt es für alle Kaffee und Kuchen an einer langen Tafel. Natürlich sind sowohl die Gäste als auch die Bands recht herzlich eingeladen und so ist eine gute Stunde lang mal kein „Krach“ von der Bühne zu hören, sondern munteres Geplauder, allerhand Gelache zu vernehmen und es herrscht viel Freude über den Kaffee, sowie die zahlreichen Kuchenbleche. Eine nette Überraschung, mit der wohl keiner gerechnet hat und die die Metal-Welt definitiv noch nicht erlebt hat.

Gestärkt und koffeiniert geht es dann kurz vor 15 Uhr weiter und zwar mit TORTURE THE MASS. Die Jungs aus dem finsteren Osten rocken mit ihrem Brutal Death über die Bühne und bester Laune fliegen zu den harten aber groovigen Sounds schon ordentlich die Haare. Es ist warm, man schwitzt und so muss es sein. Die Stimmung passt, wie am Freitag und auch heute wird schon Nachmittags ordentlich gefeiert.

Zeit für eines der ersten Highlights des Tages, denn nun stehen die Cottbusser von ARROGANZ auf dem Plan. Die recht junge Band, die sich allerdings schon großer Beliebt- und Bekanntheit erfreut begeistert auch heute mit einer sehr gelungenen Mischung aus Black und Death Metal. Mit im Gepäck natürlich Songs der neusten Scheibe „kaos.kult.kreation“ und einer wirklich tollen Bühnenpräsenz aller Bandmitglieder, heizen sie dem gutgelaunten Publikum und ihren zahlreichen Fans ordentlich ein. Haare fliegen und der Schweiß fließt, doch die Stimmung ist gut, positiv und so familiär, wie man es wirklich selten erlebt.

Der Nachmittag schreitet voran und nach dem Umbau sollte es richtig abgedreht werden, denn nun sind die verrückten Niederländer von ROMPEPROP an der Reihe. Auf der Bühne gibt es ein paar durchgedrehte Gestalten in Kostümen, zusehen und auch davor geben sich die Metalheads alle Mühe sich zu verschönern, sei es durch ein Pikachu-Kostüm, einen Bademantel oder eine Maske und so sind sich wohl alle einige, dass zu ROMPEPROP mal eben hart ausgerastet werden muss. Zum brutalen, harten und groovigen Grind der Niederländer wird ordentlich getanzt, gebangt, gepogt und gefeiert bis einige Fans sogar die Bühne stürmen dürfen und da oben samt Band ordentlich eskalieren. Irgendwie haben wir ja alle gewusst, dass ROMPEPROP ordentlich Eskalationspotenzial mitbringen und enttäuscht werden wir nicht.

Weiter geht es dann mit KRYPTOS. Aus Indien angereist bringen sie ihren Old School Metal mit und rocken mit altbekannten Heavy Metal Sounds über die Bühne und erfreuen sich einiger Beliebtheit und einem angeheizten und gutgelaunten Publikum. Allmählich schreitet der Abend voran und was bisher noch fehlt sind mal ein paar finstere Töne aus der Black Metal Zauberkiste. Doch damit soll nun ein Ende sein.

18:45 Uhr stehen ONDSKAPT auf der Matte, die aus Schweden ihre finsteren Black Metal Sounds mitgebracht haben. Wie es sich gehört, präsentieren sie sich mit Corpsepaint auf der Bühne und auch das Publikum soll etwas davon haben und so lässt es sich Acerbus, Mann am Mikro, nicht nehmen den ein oder anderen Tropfen (echtes) Blut ins Publikum zu spucken. Haare fliegen im düsteren, schweren Reigen und die schwedische Band hat sichtlich Spaß auf der Bühne. Bei Texten rund um Meister Satan erzeugen die ONDSKAPT eine finstere Stimmung aus der man danach erst einmal wieder aufwachen müsste, doch es sollte düster, wenn auch mit weniger Meister Satan, weitergehen.

Nun sind AHAB an der Reihe, die es sich, wie immer zu Aufgabe gemacht haben mit ihrem langsamem, schwerem, aber ergreifendem und berührendem Nautic Doom ihr Publikum in ein tiefes, schwarzes Doom Metal-Loch zu ziehen. Und genau das geschieht. Man liebt sie oder man kann mit ihrer Musik nicht wirklich was anfangen, aber für Kenner und Liebhaber sind AHAB immer wieder ein Highlight und so sieht man vor der Bühne ein bewegtes oder dennoch begeistertes Publikum, das aufmerksam den finsteren Tönen AHABs lauscht und mit ihnen in eine Welt der Seefahrt und des Wellenrauschens entführt wird.

Sich zur Aufgabe gemacht, das etwas entrückte Publikum wieder lautstark aufzuwecken, haben es sich nun EKTOMORF. Die Jungs aus Ungarn lassen sich auch nicht lange bitten und grooven mit ihren Thrash-Metal Sounds, denen es an der gewissen Härte jedoch nicht fehlt, über die Bühne. Offen für Elemente des Hardcore, sorgen EKTOMORF dafür, dass das Publikum in einem ordentlichen Moshpit wieder wachgeschüttelt wird. Es wird gepogt, gerempelt, gehüpft und gebangt und natürlich ordentlich gefeiert. Zu erwähnen ist hier abermals diese wunderbare familiäre und friedliche Stimmung. Wer zu Boden geht wird aufgehoben und von Aggressionen im Publikum fehlt weit und breit, trotz der, dank EKTOMORF, ordentlich aufgeheizten Stimmung, jede Spur.

Doch ganz so friedlich sollte es nicht weitergehen. Mittlerweile ist es dunkel geworden und als nächstes stehen NARGAROTH auf dem Plan, welche die Anfertigung von Bildern untersagten. Nach einer provozierenden Ansage, die sich gegen die Band Endstille richtet, gibt es als erstes das wohl bekannteste Stück zu hören: ‚Black Metal Ist Krieg‘. Mit Leuchtfeuer, Burzum-Messer und zwei maskierten Fahnenträgern auf der Bühne, wirkt der gesamte Auftritt recht aggressiv und überbringt damit eine klare Message. Gespielt werden NARGAROTHs Klassiker wie ‚I Burn for You‘, ‚Sommer‘ und natürlich die Hymne ‚Possessed by Black Fucking Metal‘.

Um die geladene und aufgeregte Stimmung im Publikum wieder weg zu ballern sind nun GRAVE an der Reihe. Heiß herbeigesehnt haben sich zahlreiche Fans der Death Metal Schweden eingefunden und diese bekommen nun genau das um die Ohren, was sie lieben: Eine volle Ladung GRAVE Schweden Death Metal der Sonderklasse. Knallhart und einfach nur brutal grooven die Jungs über die Bühne. Es wird ordentlich gepost und performt und vor der Bühne wird abermals gebangt, gemosht und mitgegröhlt. Mit dabei natürlich einiges von dem 2012 erschienen Album „Endless Procession of Souls“.

Zum Abschluss eines warmen, schwitzigen, anstrengenden, aber saugeilen Sommer-Festival-Tages geben sich nun noch die Recken von TARANTEL die Ehre, die mit einem Iron Maiden Tribute für einen ruhigen Abschluss, mit allerhand Covern der beliebtesten Maiden-Songs, sorgen. Mit dabei ihre ausgefallene Bühnendeko in Form von bunten Krabbeltierchen, sorgen sie für die nötige Feierstimmung, die noch die ganze Nacht anhalten sollte.

Und so endet ein Wahnsinnswochenende, mit vielen Bands, viel guter Musik, viel Bier, viel Sonne, vielen Mücken, vielen tollen Leuten, neuen Bekanntschaften und Eindrücken. Man darf zu einem absolut gelungenen kleinen Festival gratulieren, das es hoffentlich auch nächstes Jahr ebenso zahlreich besucht wieder geben wird.
Und ihr habt alle wieder mit dabei zu sein!

In Flammen 2013

In Flammen 2013 – Samstag

Jul 132013
 

Zeit für den zweiten Teil des Festivalberichtes und der Bilder zum Freitag auf dem In Flammen 2013.

Text: Steff Des Troy
Fotos: Martin Dannehl

14.00 – 14.40 TOXIC BEAST (Warm up-Gewinner)
15.00 – 15:40 FLESHCULT
16.00 – 16.40 CONTAMINANT
17:00 – 17:40 HUMAN PREY
18.00 – 18.40 MOR DAGOR
19.00 – 19.40 HUMILIATION
20.00 – 20.50 CRYPTOPSY
21.10 – 22.00 ENDSTILLE
22.20 – 23.10 EXHUMED
23.30 – 00.20 INQUISITION
00.40 – 01:25 DRAGONSFIRE

Wer die Nacht mit den schier unendlich vielen Mücke überlebt hat, kann sich heute auf den ersten Teil eines wirklich tollen Line-Ups freuen.
Bis 14 Uhr hat man noch Zeit mit sich und seinem Leben klarzukommen und dann geht los mit den Warm-Up Gewinnern von TOXIC BEAST. Die recht junge Band gründete sich 2012 und TOXIC BEAST haben die große Ehre das Festival offiziell zu eröffnen. Mit ihrem Teutonic Beast Thrash sorgen sie für gute Anfangsstimmung, die FLESHCULT dann natürlich weiter anheizen. Mit doch recht finsteren Death Metal Sounds, inspiriert von Bands wie Belphegor, Marduk und den Cannibal Corpse rocken sie die Bühne und schon kann man die ersten Haare fliegen sehen. Gefolgt von den Bayern von CONTAMINANT, die ebenfalls ordentlich Gas auf der Bühne geben, herrscht dann bis zum frühen Abend eine tolle, familiäre Stimmung. Die Leute sind bester Laune und die Feierei soll keinen Abbruch nehmen.

17 Uhr ist es dann Zeit für die Leipziger von HUMAN PREY. Tatsächlich haben sich zahlreiche Bands vor der Bühne eingefunden, um die lokal sehr beliebte Band gebührend zu feiern. Bekannt für eine spaßige und sehr energiegeladene Show, sollten ihre Fans auch heute nicht enttäuscht werden. Ihre Death Metal Sounds mit der doch besonderen, Grind-Core-lastigen Stimme des kleinen Mannes hinterm Mikro, sorgen sie für einen kleinen aber feinen Moshpit, ordentlich Gebange und viel Bewegung im Publikum. Zur Freude aller in der ersten Reihe gibt es dann als krönenden Abschluss eine Wasserpistolen-Dusche mit Wodka und Pfeffi. Eine nette und lustige Idee, wenn man den Pfeffi nicht gerade ins Auge bekommt ….

Doch keine Zeit sich auszuruhen, denn nun geht es auf Gefechtsstation mit MOR DAGOR. Fies hartes Geknüppel, Schlagzeugfeuer und ordentlich Druck am Mikro lassen doch schon den ein oder anderen hart eskalieren. Mit beliebten Klassiker von der noch aktuellen Scheibe „Mk. IV“, wie ‚Raid on Mankind‘ und ‚Asylum for the Weak‘, war die Botschaft klar: Krieg, Zerstörung und Tod! Erbarmungslos und knallhart bleibt keine andere Wahl als ordentlich die Haare zu schwingen und begeistert mitzugröhlen. Man darf sich erwartungsvoll auf die neue Scheibe freuen, die hoffentlich nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt.

Backstage doch recht unscheinbar und ein wenig schüchtern, überraschen die Malaysier von HUMILIATION dafür umso mehr auf der Bühne. Ohne Vorwarnung reißt es einen dann plötzlich völlig aus den Stiefeln, wenn auf der Bühne die malaysische Oldschool Death Metal Hölle losbricht. Brutal, knallhart aber dennoch verdammt groovig ist das Publikum kaum noch zu halten. Kollektives Kopfschütteln sind das Ergebnis davon, dass die so unscheinbar anmutenden Malaysier auf der Bühne total aufblühen und eine mitreißende und beeindruckende Show bieten. Im Gepäck natürlich das ein oder andere vom kürzlich, 2013, erschienen Album „Turbulence from the Deep“.

Up next sind die Kanadier von CRYPTOPSY, von den man sagen muss, dass sie wirklich so einiges auf dem Kasten haben. 1992 gegründet, starteten sie durch mit brutalem Technical Death Metal, bei dem man anerkennend sagen muss, dass da rein musikalisch wirklich viel geboten wird und einem beim Zuhören wortwörtlich die Kinnlade herunter klappt. Gut durchgeschüttelt und -gebangt, aber doch irgendwie schwer beeindruckt von CRYPTOPSY, wird es Zeit für ein wenig Black Metal.

Lange Rede, kurzer Sinn, da sind ENDSTILLE. Finster und brutal geht es nun auf der Bühne zu. Mit ihren Barrikaden und den alten Helmen als Bühnendeko präsentieren ENDSTILLE eine Show, wie wir sie von ihnen gewohnt sind. Düster und aggressiv performen die Kriegsprediger auf der Bühne und begeistern ihre zahlreichen Fans. Nicht wenige ENDSTILLE-Shirts sind im Publikum auszumachen und wie es sich für brave Fans gehört werden ENDSTILLE ordentlich bejubelt und mit zahlreichen fliegenden Haaren und sehr viel Textsicherheit wird einiges an Tribut gezollt.

Nach noch einer weiteren Ladung Black Metal Kriegsstimmung, wird es Zeit für ein wenig Kettensägen-Aktion. Jaja, EXHUMED liefern mal wieder nicht nur ordentlich ab, wie es sich für EXHUMED gehört, sondern haben auch wieder ihren großen, netten Freund mit der Kettensäge dabei, der dem Publikum ordentlich Feuer unterm Hintern macht und seine bizarre aber witzige Show abzieht. Zuhören gibt es auch hier einiges vom 2013 erschienen Album „Necrocracy“. Bester Stimmung wird auf der Bühne ordentlich gepost und performt und vor der Bühne hart gefeiert und ausgerastet. Mittlerweile ist so allmählich die Nacht hereingebrochen und nun ist es Zeit für ein wirkliches Highlight.

Pünktlich zur Geisterstunde darf sich das In-Flammen nun auf INQUISITION freuen. Die Zwei-Mann-Band die 1988 in Kolumbien gegründet wurde, konnte schon letztes Jahr des öfteren in Deutschland bestaunt werden und begeistern ihre Fans immer wieder aufs neue. In ihrem düsteren Black Metal verarbeiten sie Themen rund um Meister Satan, Lucifer, aber auch Kosmologie. Wie dem auch sei, sind INQUISITION einfach immer eine Messe. Nicht, dass Stimme von Sänger Dagon allein schon irgendwie verstörend und begeisternd zu gleich ist, ist es doch immer wieder beeindruckend, wie INQUISITION es zu zweit schaffen die Massen zu begeistern und Black Metal zu machen, der wirklich einzigartig und mitreißend ist. Auch heute Abend ist den Kolumbianern mal wieder ein sensationeller Auftritt gelungen und all die verwuschelten Haare und zufriedenen Gesichter sind dafür wohl Beweis genug. Ein echtes muss für alle wahren Black Metal Fans.
Last but not least sind die Heavy Metal Jungs von DRAGONSFIRE, die aus Riedstadt, Hessen angereist sind und den Abschluss eines großartigen Festivalauftakts geben. Mit guter Laune und viel Spaß performen DRAGONSFIRE auf der Bühne und schmettern den Partywütigen und mittlerweile gut mit Alkoholbetankten ihre fetten und groovigen Heavy Metal Sounds um die Ohren und sorgen somit für eine feine und ausgelassene Partystimmung, die noch die ganze Nacht andauern sollte.

Der erste Tag ist vollbracht. Es gab von allem etwas, es wurde viel getrunken, viel gelacht, viel gefeiert, viel gemosht und sehr viel Spaß, leider auch verdammt viele Mückenstiche, doch alle Mücken der Welt können nichts daran ändern, dass dieser erste Tag des In-Flammen wirklich sehr gelungen war… Und immerhin steht der Samstag noch an !

In Flammen 2013

In Flammen 2013 – Freitag

Jul 112013
 

Weiter gehts mit dem ersten Teil unseres Festivalberichtes und den Bildern vom Donnerstag, wo im Brückenkopf Torgau die WarmUp Party stattfind. Diese fand dort als Ersatz zur Schifffahrt statt, die leider Aufgrund des vorangegangenen Hochwassers ausfallen musste.

Text: Steff Des Troy
Fotos: Martin Dannehl

Dieses Wochenende ist es soweit, das heißersehnte In-Flammen Open Air im kleinen Torgau in Sachsen steht an und besticht mit einem Setup, das einiges erwarten lässt. Ist das Wetter auch den ersten Tag etwas durchwachsen, so ist es doch warm und schließlich kommt dann zum Freitag und Samstag auch die Sonne raus. Die Gelegenheit wird dann natürlich zum Baden im Bach auf dem Festivalgelände, zum Sonnenanbeten und für allerhand Blödsinn genutzt. Leider musste die Bootsfahrt samt Party abgesagt werden, doch Veranstalter Thomas sorgte für Abhilfe und so können alle Feierwütigen in einer Ausweichlokation, dem Brückenkopf, dennoch zu den ersten drei Bands des Festivals feiern. Mit dem Bus wird die wilde Menge nach Torgau gebracht und damit auch ja kein Unmut aufkommt, bekommt jeder ein Bierchen in die Hand gedrückt. So muss das sein.
Erste Band des Abends sind INGE & HEINZ, die Gäste mit doch recht eigenwilligem Sound aber dennoch einer bunten und kostümreichen Show beglücken. Dabei steht Spaß im Vordergrund und um die Ohren gibt es lustige Coversongs unter anderem von Rammstein. Wenn der Gesang doch eher gewöhnungsbedürftig ist, so gelingt es den Jungs und Mädels doch ordentlich Partystimmung zu erzeugen. In bunten Kostümen wird über die Bühne getanzt und der Mann hinterm Mikro lässt es sich nicht nehmen zu jedem neuen Song einen anderen Hut aus seiner Hutkiste aufzusetzen. So viel Zeit muss sein.
Favorit des Abends sind dann aber eindeutig BLOODLAND die dem Publikum ohne weiter Umschweife ihre fetten Death Metal Sounds um die Ohren knallen. Dazu wird dann selbstverständlich gebangt, gemosht, geschwitzt und ordentlich gefeiert. Brutal und laut feiern nicht nur die Gäste sondern auch die Band, wobei es sich der BLODDLAND-Frontmann auch nicht nehmen lässt von der Bühne zu steigen und mit den Fans zu performen.
Überraschung des Abends waren dann THE SOULSCAPE PROJECT die den meisten recht unbekannt sein dürften aber dennoch mit finsteren und melodiösen Sounds ihren ganz eigenen Black Metal machen und so einen gelungenen Abschluss des Warm-Up Abends bieten. Auch hier fliegen Haare und es wird ordentlich Applaus gespendet.
Bester Laune wird getrunken und gebangt bis die Meute zur Heimreise wieder in die Busse verfrachtet wird, in dem die Feierei natürlich nicht abbricht.
Ein gelungener erster Abend der auf ein tolles und ereignisreiches Festivalwochenende hoffen lässt. Auf dem Zeltplatz wird dann natürlich noch ordentlich weitergefeiert und getrunken und sich intensivst auf den morgigen Tag vorbereitet. Wir sind gespannt.

In Flammen 2013

In Flammen 2013 – Donnerstag

Jul 102013
 

Grüße,

letzte Woche, genauer vom 04.07. bis 06.07. rief uns das In Flammen Open Air 2013 nach Torgau in den beschaulichen Entenfang.

Bei reichlich guter Stimmung sind natürlich auch jede Menge Bilder entstanden, los geht es hier zunächst mit den Zeltplatz- und Publikumsimpressionen.

In Flammen 2013

In Flammen 2013 – Impressionen

 Veröffentlicht von am 12:54
Jun 282013
 

There’s No Tomorrow Open Air 2013

Kilianeum Würzburg, 22.06.2013

Bericht: Astrid Benitsch
Fotos: Martin Dannehl

Rotovathor
A Secret Revealed
Apokrypha
Heretoir
Eis
Agrypnie
Helrunar

Eine ungewöhnliche Location, perfektes Wetter und günstige Verpflegungspreise, dazu ein Line-Up, das sich sehen lassen kann für gerade einmal fünf Euro Eintritt – eigentlich gibt es kaum eine Ausrede, dass TNT Open-Air in Würzburg nicht zu besuchen. Die Veranstaltung wird von Fans für Fans organisiert und – mag es auch ziemlich skurril anmuten – von der katholischen Kirche mitfinanziert. Das Kilianeum, ein früheres Benediktinnerinnenkloster und später als bischöfliches Knabenseminar und Internat genutzt, befindet sich nämlich in kirchlicher Trägerschaft und beherbergt unter anderem eine Kapelle und Räume der Diözese Würzburg. Kirchliche Jugendarbeit besteht also mitnichten nur aus Bibelkreisen und Wallfahrten.

Nach und nach erst trudeln die Zuschauer ein und machen es sich zunächst auf den Bänken im Innenhof gemütlich. ROTOVATHOR spielen also vor recht überschaubarem Publikum, allerdings lässt sich das Trio nicht davon stören und verteilt sogar obskure alkoholische Getränke an die Fans. Leider kommt das Viking / Black Metal-Gemisch der Hessen kaum zur Geltung, da die Band mit technischen Problemen zu kämpfen hat und mehrere Stücke abbrechen muss. Auch die nur halbstündige Spielzeit kann deswegen leider nicht voll ausgenutzt werden. Applaus gibt es für das tapfere Trio natürlich trotz der widrigen Umstände.

Wenn man an Würzburg und Metal der extremeren Gangart denkt, kommt einen wahrscheinlich ziemlich schnell DER WEG EINER FREIHEIT in den Sinn. Wohl hauptsächlich aufgrund der Optik der Band, die allein schon dazu geeignet ist die Szenepolizei auf den Plan zu rufen, möchte man SECRET REVEALED in eine Schublade mit ihren schwarzmetallischen Kollegen stecken. Allerdings gehen die Würzburger wesentlich langsamer und melodischer zu Werke und mischen auch Coreanleihen und postrockige Elemente in ihren Sound. Weniger modern, dafür wundervoll angepisst klingt der Kreischgesang, zum Glück verzichtet der Fünfer hier auf Experimente. Das Publikum dankt mit mit kreisenden Häuptern und mehr als nur wohlwollendem Applaus.

Neben den Jungspunden von A SECRET REVEALED wirken die ebenfalls aus Würzburg stammenden APOKRYPHA fast wie Veteranen. Wesentlich brachialer geht der Vierer zu Werke, die Musik kann man am ehesten als Symbiose aus Black-, Death- und Thrash Metal klassifizieren. Die vielen Jahre Erfahrung und die unzähligen gespielten Gigs machen sich natürlich positiv bemerkbar: Routiniert und lässig holzen sich die Würzburger durch eine Auswahl ihrer Veröffentlichungen, natürlich kommt auch die Im Frühjahr erschienene EP
„Procession“ nicht zu kurz. Unterstützt werden die Würzburger am Schlagzeug durch den gutgelaunten Portugiesen João Colaço und können sich eines regen Zuspruchs erfreuen, gerade die brachialen Riffs animieren nicht wenige Besucher zum ausgelassenen Headbangen.

Bei HERETOIR geht es dann ruhiger und atmosphärischer zu, allerdings schlägt sich das nicht negativ auf die Publikumsreaktionen nieder. Durch die gemeinsame Tour mit AGRYPNIE und DER WEG EINER FREIHEIT im Frühjahr konnte das Quartett quer durch die Republik neue Hörer gewinnen, auch heute dürfte es nicht anders sein. Gleich beim Opener „Eclipse“ gibt es stimmliche Unterstützung von AGRYPNIE-Frontmann Torsten, der begeistert aufgenommen wird, desweiteren „Graue Bauten“ vom selbstbetitelten Debüt und sogar „Wiedersehen – Unsere Hoffnung“ vom Split mit THRÄNENKIND. HERETOIR wirken live wesentlich weniger postrockig und – trotz Davids entrückt wirkenden klaren Gesanges – auch weniger melancholisch als auf Albumlänge. Gerade das Instrumental „Inhale“ wirkt so unglaublich stark, und nicht wenige Zuschauer werden wohl ungeduldig auf ein neues Album warten.
Eis - Pseudo Setlist
Tja, EÏS haben heute etwas Pech mit der Technik. Gerade als sich die Band – atmosphärisch wirkungsvoll in Szene gesetzt beim Intro zu „Mann Aus Stein“ – auf ihren Einsatz vorbereitet, kratzt das Intro einfach ab. Was auf der Bühne für verdutze Gesichter und im Publikum für Gelächter sorgt, wird mit lockeren Sprüchen kommentiert und sorgt für eine lockere, gelöste Stimmung, „Mann Aus Stein“ funktioniert freilich auch ohne Intro bestens.
Überhaupt: Egal, ob es sich um Songs der aktuellen Scheibe „Wetterkreuz“, dem nautischen Meisterstück „Galeere“ bis hin zu älteren Stücken wie „Kainsmal“ oder „Winters Schwingenschlag“ handelt, alles wird begeistert aufgenommen. Als besonderes Schmankerl bekommt Würzburg heute die Live-Premiere von „Am Abgrund“ zu hören, auch Alboins Wanderung quer durch das Publikum zu „Bei Den Sternen“ überrascht die Zuschauer. Der mit den Worten: „Dieser Song handelt von einer versunkenen Stadt!“ angekündigte Titel handelt übrigens nicht von Passau (auch wenn das zugegebenermaßen eine Steilvorlage für das sowieso schon amüsierte Publikum war), sondern „Helike“. Nach der lautstark geforderten Zugabe „Durch Lichtlose Tiefen“ verlassen EÏS dann die Bühne, zufriedener als die Band dürften sich eigentlich nur die Besitzer der streng limitierten Pseudo-Setlist fühlen.

Jetzt ist es schon Zeit für den Co-Headliner: AGRYPNIE reißen wie gewohnt Das Publikum schon von der ersten Minute an mit. Die Kombination von „Der Tote Trakt“ und „Kadavergehorsam“ zwingt das Publikum förmlich zum Mitbangen und hebt die Stimmung auf ein Niveau, die im weiteren Verlauf des Konzertes auch nicht wieder abflacht. Mit Frontsau Torsten als Dreh- und Angelpunkt der gesamten AGRYPNIE-Show zeigen auch seine Mitstreiter vollen Einsatz. Und – wie sollte es auch anders sein – bleiben auch die Mainzer nicht von technischen Problemen der Kategorie „Unser Bass-Amp explodiert gleich“ verschont. Natürlich kommt auch die aktuelle Langrille „Aetas Cineris“ nicht zu kurz, leider gibt es kein Stück vom Debüt oder von „Exit“ zu hören. Für viel Freude sorgt allerdings „Augenblick“ von der „Asche“ EP. Wie immer müssen AGRYPNIE bei der Songauswahl Kompromisse machen, allen kann man einfach nicht gerecht werden. Trotzdem bleibt nach „Asche“ und dem obligatorischen Applaus-Zugabe-Spiel ein rundum zufriedenes Publikum zurück.

In der zweitlängsten Nacht des Jahres genießen HELRUNAR das Privileg, komplett bei Dunkelheit spielen zu dürfen. Und das passt auch zum urgewaltigen, kalten und majestätischen Sound der Westfalen.Trotz der modernen Themen werden noch immer tief verwurzelte mythologische Bilder verwendet, diese Vorgehensweise ist ziemlich einmalig und weit entfernt von der metseligen, peinlichen Germanentümelei vieler Bands, die gemeinhin als Pagan Black Metal bezeichnet werden. Auch wenn den Münsteranern heute die Zeit im Nacken sitzt (Mitternacht sollte Schicht im Schacht sein), bleibt noch etwas Zeit für einen kleinen Plausch mit den Fans. Wirklich positiv an einer HELRUNAR-Headlinershow ist, dass neben der aktuellen Scheibe „Sól“ auch das sonst ziemlich vernachlässigte „Baldr Ok Íss“ und das Debüt „Grátr“ angemessen berücksichtigt werden. Natürlich, die Fans lieben „Aschevolk“, „Kollapsar“ und auch die fette „Nebelspinne“, das merkt man ganz deutlich, aber „Schwarzer Frost“ und „Ich bin Die Leere“ lassen dann einfach keine Wünsche mehr offen. Zeit zum Ausruhen bleibt ohnehin nicht, Sänger Skald D. führt gestenreich durch das Programm, in dem das Ringen mit der deutschen Identität ebenso seinen Platz hat wie die Feststellung, dass ohne „Älter als Das Kreuz“ wohl keiner den Heimweg antreten möchte. Als Zugabe gibt es noch „Glámr“, dann verabschieden sich HELRUNAR vom sichtlich zufriedenen Würzburger Publikum.

Eigentlich kann man dem Veranstalterteam nur zu so einem gelungenem Festival gratulieren und im gleichen Atemzug für den Einsatz danken. Bei ca. 600 Besuchern sollte einer Fortsetzung im Jahr 2014 auch nichts im Wege stehen.An den wenigen Kritikpunkten des Vorjahres hat man konsequent gearbeitet: Sorgte das System mit den Bierpässen zunächst für etwas Verwirrung, half dann aber, Wartezeiten an der Essens- und Getränkeausgabe zu verringern. Vorbildlich auch die Ausweiskontrolle am Einlass. Kurzum: Ein stimmiges Gesamtpaket, Fortsetzung einstimmig erwünscht! Bis 2014, Würzburg!

TNT Open Air 2013

TNT Open Air 2013