Jan 022012
 

Grüße!

Lang hat es gedauert aber nun ist es soweit. Die Bilder vom Rock am Wehr 4 (27.08.2011) sind da. Als Neuerung gibt es hierzu zum ersten Mal einen Konzertbericht.
Verfasst wurde dieser von Astrid Benitsch.

Viel Spaß beim lesen und Bilder anschauen.

Rock am Wehr 4
27 August 2011

Bereits zum vierten Mal fand das Rock am Wehr im Biergarten am Wehr in Jena statt. Nachdem es die ganze Woche brütend heiß war, gab es ausgerechnet am Samstag Regenschauer und es kühlte sich merklich ab. Zur Freude der Festivalbesucher blieb das Wetter am Nachmittag und Abend aber stabil.

Los ging es 16.00 Uhr mit CATHEXIS aus Jena. Als Opener hat man es natürlich nicht leicht, denn der Großteil der Festivalbesucher hat es sich auf den Bierzeltgarnituren gemütlich gemacht und genießt kühlen Gerstensaft. Dennoch legen die Jungs unbeirrt los und absolvieren einen gelungenen Auftritt. Der recht agile Bassist springt schon mal von der Bühne und unterstützt stimmlich den Sänger,so können die Jungs Akzente setzen.

In den Umbaupausen spielen die SAD NEUTRINO BITCHES räudigen Punk, und obwohl sie ihren Bassisten irgendwo verlegt haben, funktioniert das Ganze recht gut. Für Erheiterung unter den Festivalbesuchern sorgen die Kommentare von Sänger Zachi („Security, die Leute auf der Brücke wollen zuschauen ohne zu bezahlen, besonders die Dame in der roten Jacke!“) und das aufkreuzen einiger Paddler auf der Saale.

Als nächstes präsentieren uns Xterminate Death Metal schwedischer Prägung. Die Jungs haben für Ihre EP TERMINATION::2107 schon einige gute Rezensionen bekommen, und Songs wie „New World Order“ oder „Nennt mich Gott“ gehen gut ins Ohr. Gesanglich tendiert man eher in die schwarzmetallische Richtung, was ich aber als angenehm und durchaus passend empfinde. Die Saalfelder haben beachtliches Potential und ich bin auf weiteres Material gespannt. Zum Glück spielen die Jungs Anfang Dezember im From Hell in Erfurt, denn bei Tageslicht kommt das Posing weniger gut zur Geltung.

Zu Devil’s Mother kann ich leider nicht so viel schreiben wie ich gern würde, da wir aufgrund eines unerfreulichen Zwischenfalls den größten Teil des Gigs verpassten. Was ich sehr schade finde, denn die Eisenacher heben sich musikalisch und optisch vom Rest der Bands deutlich ab. Sänger Julian tobt über die Bühne, und auf Christians Gitarre könnte auch ein „schwarz war leider ausverkauft“ Sticker haften. Das größtenteils langsame Material weiß zu überzeugen und ist vor dem zu erwartenden Death Metal Gewitter von Rogash eine Wohltat für die Ohren.

Eben erwähnte Rogash spielen geradlinigen, schnörkellosen Death Metal. Die Saitenfraktion übt sich im Synchronbangen, während der Sänger sich mit schwellenden Halsvenen voll ins Zeug legt und zwischen den Songs mit intellektuellen Ansagen glänzt („Ich bin übers Kabel gestolpert, verdammt“ „Ich hab mich mit Schmieröl bekleckert“). Hier enaer Formation.

Gegen Ende des Gigs verschwinden die die Sad Neutrino Bitches mit einem Ruderboot, um 10 Minuten später mit Tischdecken bekleidet und mit einer Rauchgranate bewaffnet wieder aufzutauchen. Während der Umbaupause halten sie das Publikum bei Laune.

Stilistisch ändert sich nicht viel, denn Spawn aus Berlin machen fast da weiter, wo Rogash aufgehört haben. Die Band gibt es bereits seit 1998 und kann auf 4 veröffentlichte Alben zurückblicken. Natürlich haben sie auch ihr neues Album „Burning Mighty Empires „ im Gepäck. Die einsetzende Dämmerung hebt die Stimmung zusätzlich, und am Ende des Auftrittes sind Musiker und Publikum gleichermaßen zufrieden.
Mit Milking the Goatmachine folgt ein Highlight des Abends: Zwar sind die Ziegen nicht Headliner, haben aber bereits nach ersten Song die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. Im Moshpit geht die Post ab, und auf der Bühne gebärden sich die Musiker wie wild. Der wüste Deathgrind kommt gut an, Schlagzeuger Goatleeb Udder feuert die Meute immer wieder an,die mit „Ding Dong, Motherfucker“ antwortet. Auch die Star Wars Anleihen und diverse Filmzitate finden Verwendung, besonders der gespielte Imperial March ist Klasse. Als die Ziegen zufrieden das Feld räumen, ist die Zeit für Andre und Alexander gekommen.

Diese sind im Prinzip die Sad Neutrino Bitches allerdings haben sie sich als Alleinunterhalter verkleidet und versuchen, dem Publikum die Umbauphase mit gruseligen Kompositionen und seltsamen Witzen zu verkürzen. Nicht wenige nutzen die Pause, um nochmal essen zu fassen.

Von Disbelief habe ich leider nur sehr wenig sehen können, da wir leider ungeplant eher gehen mussten. Das Publikum feierte ordentlich im Moshpit,. Die Grenzen des Death Metal hat die Band längst hinter sich gelassen, gerade der Gesang von Carsten Jäger ist unglaublich abwechslungsreich. Schade dass wir nur ca. 20 Minuten von der Show sehen konnten.