Mrz 052013
 

Orb, Human Prey, Disaster KFW, Rogash

02.März 2013 (19:30), Clud From Hell/Erfurt-Bindersleben

Orb
Human Prey
Disater KFW
Rogash

Thüringen wird keine Atempause gegönnt. Auch dieses Wochenende steht wieder einiges auf dem Programm und so heißt es auf ein neues: Ab nach Erfurt ins From Hell zum gemütlichen, gemeinsamen Metal hören, für 10€ an der Abendkasse. Gemütlich? Nun gemütlich klingt wohl viel zu lahm, um zu beschreiben was das Erfurter Publikum an diesem Abend auf die Ohren bekommt. Dafür sorgen heute: ORB, HUMAN PREY, DISASTER KFW, ROGASH.

Mit etwas Verspätung starten die Jungs von ORB durch und das nicht einfach so. Die Band aus Ilmenau eröffnet den Abend mit nichts geringerem als einem Cover der ersten Strophe des Motörhead-Songs ‚Ace of Spades‘. Dabei überrascht Sänger Marius mit einer unerwartet aber überwältigend authentischen Stimme und bringt so Lemmys legendären Motörhead Sound nach Erfurt. Mit diesem sehr gut gewählten Opener sorgen die Jungs von ORB direkt für super Stimmung und begeisterten mit einer groovigen, spaßigen und rockigen Show. Auch wenn die Ilmenauer mit einigen Pannen auf der Bühne kämpfen müssen, blühen sie immer mehr auf. Nach weiteren Songs, unter anderem dem Cover ‚Go, Johnny Go!‘ von Chuck Berry, dürfte dann auch der letzte der 150 anwesenden Thüringer Metalheads begeistert sein und das nicht nur von der sensationellen Stimme, sondern auch von der unglaublichen Fingerfertigkeit von Gitarrist Marvin, der mit legendären und wirklich gut gespielten Gitarrensoli überzeugt. Zum Schluss gab es dann noch mehr ‚Ace of Spades‘ und das Publikum zelebriert diesen Song natürlich angemessen. Die Jungs von ORB liefern einen tollen Auftakt ab, der das Publikum begeistert und ordentlich vorheizt.

Nach dem Umbau wird es dann ohne Vorwarnung laut, knallhart und böse aggressiv mit den Jungs von HUMAN PREY. Gleich zum ersten Song ‚Apocalyptic Insurrection‘ wird die Bühne ordentlich auseinander genommen, wobei Sänger Kurt mit einer überwältigenden Bühnenpräsenz den Anwesenden von Beginn an und mit beeindruckender Konsequenz ordentlich einheizt. Mitgebracht haben die Leipziger Jungs ihre Demo „May The Hunt Begin“, die es samt schicken Shirts käuflich zu erwerben gibt. Doch auch das Publikum lässt sich von der energiegeladenen Band nicht lange bitten und so wird ordentlich gebangt, gemosht und im Circlepit Bier verschüttet. HUMAN PREY überzeugen mit knackigen Death Metal Sounds. Highlight dabei: Stimme des herumhüpfenden Mannes hinterm Mikro, die mit fiesem Growlen ebenso begeistert, wie mit überraschenden, aber durch aus sehr passenden Grindcore-Vocals. Auch mit dabei das Plüschwiesel am Schlagzeug, dass seinem Namensvetter Drummer Wiesel treu bei jedem Gig Gesellschaft leistet. Das Erfurter Publikum ist begeistert und die Stimmung kocht, insbesondere vor der Bühne, wo der Leipziger Fanclub ihre Helden auf der Bühne ordentlich feiert. Eine sehr eindrucksvolle Show gekrönt von sehr interessantem Death Metal. Wunderbar in Worte fasst das Backstage Sänger Marius von ORB: „Ihr habt so verdammt gegroovt“.

Nun ist es an den Metalveteranen von DISASTER KFW das Publikum weiter fertig zu machen und das ist für die Weimarer Krieger ja nun wirklich eine Kleinigkeit. Die 1985 gegründete Band, stammt aus Weimar. Tatsächlich steht deshalb das Kürzel K.F.W. für Klassischer Friedhof Weimar, sodass auch jeder weiß woher die Herren kommen. Eine durchwachsene und sehr bewegende Bandgeschichte mit nicht wenigen Schlaglöchern aber mindestens genauso vielen Triumphen, machen die Weimarer Hartlacker jedoch zu dem was sie sind und rocken heute auf unvergleichlich laute, heiße und brutale Weise die Bühne des From Hell. Und es scheint, als hätte Thüringen nur darauf gewartet, dass die Herren von DISASTER KFW endlich loslegen, denn vom ersten Ton an tobt vor der Bühne der absolute Death Metal Krieg und so dauert es auch nicht lange, bis sich erst auf der Bühne Sänger Sören seines Shirts entledigt und kurz darauf auch vor der Bühne oberkörperfrei weiter gemosht wird. Auf der Bühne bieten die Weimarer Hartlacker eine wahnsinns Shows, wobei man gar nicht weiß, welche der fiesen Gestalten man zuerst ansehen soll. Besonders heftig wird dabei natürlich hinterm Schlagzeug performt. Dort ballert nämlich kein geringerer als Ex-Apokalyptischer Reiter Skelleton, der zugleich einer der Mitbegründer von DISASTER KFW ist. Natürlich wird nach einer Zugabe verlangt wobei der Song ‚Doppelkorn‘ den krönenden Abschluss bildet. Zutiefst befriedigt lässt sich feststellen: DISASTER KFW haben Erfurt gegeben was Erfurt wollte. Harten Death Metal, fiese Sounds und eine Menge nackter Tatsachen. Ein überragender Auftritt der unvergleichlichen Hartlacker aus Weimar.

Darauf kann es nur noch eine Antwort geben und diese folgt prompt: ROGASH. Jeder in Thüringen kennt sie, kein Weg führt an ihnen vorbei und so kommt es, wie es kommen muss: ROGASH wüten wie ein riesiger Death Metal Orkan und das sowieso schon geladene Publikum bekommt nun den Gnadenstoß. Die 2009 gegründete Jenaer Band lässt sich ohne weitere Umschweife als laut, knallhart und brutal böse beschreiben. Auch hier wurde angemessen vor der Bühne gefeiert, gemosht und gebangt und zwar (halb)nackt ! Besonders sehenswert ist die unvergleichliche Bühnenshow, die die Jungs von ROGASH hinlegen. Besonders Sänger Erik mutiert sichtlich zu einem wahren Biest auf der Bühne und gibt dem Publikum wahrlich den Rest. Neben ROGASH-eigenen Songs wie ‚Rogan Abdomination‘ oder ‚Kurz & Schmerzhaft‘ gibt es zum Schluss ein brutal fieses Cover von Vaders ‚Carnal‘ auf die Ohren, wobei einer der glücklichen Fans zu Erik’s Mini Playback Show auf die Bühne kommen darf. Kurzum: ROGASH nimmt alle anwesenden ordentlich durch und machen den ohnehin schon verdammt dreckigen Abend noch um einiges versauter.
Beruhigt und gut durchgebangt findet der Abend so ein mehr als zufriedenstellendes Ende. Vier einzigartige Bands, die jede für sich definitiv sehenswert sind und diesen Samstagabend zu einem definitiv erlebenswerten Konzert machen.

Text: Stefanie Seliger
Bilder: Martin Dannehl

Komplette Galerie

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Nov 112012
 

Grüße,

seit einigen Jahren findet parallel zum Zwiebelmarkt in Weimar das Zwiebelassault statt.

Dieses Jahr spielten:
Mourning Son
Rogash
Disbelief
Suidakra

bis demnächst,
maddin

Zwiebelassault 2012 Galerie

Zwiebelassault 2012 Galerie

Jan 022012
 

Grüße!

Lang hat es gedauert aber nun ist es soweit. Die Bilder vom Rock am Wehr 4 (27.08.2011) sind da. Als Neuerung gibt es hierzu zum ersten Mal einen Konzertbericht.
Verfasst wurde dieser von Astrid Benitsch.

Viel Spaß beim lesen und Bilder anschauen.

Rock am Wehr 4
27 August 2011

Bereits zum vierten Mal fand das Rock am Wehr im Biergarten am Wehr in Jena statt. Nachdem es die ganze Woche brütend heiß war, gab es ausgerechnet am Samstag Regenschauer und es kühlte sich merklich ab. Zur Freude der Festivalbesucher blieb das Wetter am Nachmittag und Abend aber stabil.

Los ging es 16.00 Uhr mit CATHEXIS aus Jena. Als Opener hat man es natürlich nicht leicht, denn der Großteil der Festivalbesucher hat es sich auf den Bierzeltgarnituren gemütlich gemacht und genießt kühlen Gerstensaft. Dennoch legen die Jungs unbeirrt los und absolvieren einen gelungenen Auftritt. Der recht agile Bassist springt schon mal von der Bühne und unterstützt stimmlich den Sänger,so können die Jungs Akzente setzen.

In den Umbaupausen spielen die SAD NEUTRINO BITCHES räudigen Punk, und obwohl sie ihren Bassisten irgendwo verlegt haben, funktioniert das Ganze recht gut. Für Erheiterung unter den Festivalbesuchern sorgen die Kommentare von Sänger Zachi („Security, die Leute auf der Brücke wollen zuschauen ohne zu bezahlen, besonders die Dame in der roten Jacke!“) und das aufkreuzen einiger Paddler auf der Saale.

Als nächstes präsentieren uns Xterminate Death Metal schwedischer Prägung. Die Jungs haben für Ihre EP TERMINATION::2107 schon einige gute Rezensionen bekommen, und Songs wie „New World Order“ oder „Nennt mich Gott“ gehen gut ins Ohr. Gesanglich tendiert man eher in die schwarzmetallische Richtung, was ich aber als angenehm und durchaus passend empfinde. Die Saalfelder haben beachtliches Potential und ich bin auf weiteres Material gespannt. Zum Glück spielen die Jungs Anfang Dezember im From Hell in Erfurt, denn bei Tageslicht kommt das Posing weniger gut zur Geltung.

Zu Devil’s Mother kann ich leider nicht so viel schreiben wie ich gern würde, da wir aufgrund eines unerfreulichen Zwischenfalls den größten Teil des Gigs verpassten. Was ich sehr schade finde, denn die Eisenacher heben sich musikalisch und optisch vom Rest der Bands deutlich ab. Sänger Julian tobt über die Bühne, und auf Christians Gitarre könnte auch ein „schwarz war leider ausverkauft“ Sticker haften. Das größtenteils langsame Material weiß zu überzeugen und ist vor dem zu erwartenden Death Metal Gewitter von Rogash eine Wohltat für die Ohren.

Eben erwähnte Rogash spielen geradlinigen, schnörkellosen Death Metal. Die Saitenfraktion übt sich im Synchronbangen, während der Sänger sich mit schwellenden Halsvenen voll ins Zeug legt und zwischen den Songs mit intellektuellen Ansagen glänzt („Ich bin übers Kabel gestolpert, verdammt“ „Ich hab mich mit Schmieröl bekleckert“). Hier enaer Formation.

Gegen Ende des Gigs verschwinden die die Sad Neutrino Bitches mit einem Ruderboot, um 10 Minuten später mit Tischdecken bekleidet und mit einer Rauchgranate bewaffnet wieder aufzutauchen. Während der Umbaupause halten sie das Publikum bei Laune.

Stilistisch ändert sich nicht viel, denn Spawn aus Berlin machen fast da weiter, wo Rogash aufgehört haben. Die Band gibt es bereits seit 1998 und kann auf 4 veröffentlichte Alben zurückblicken. Natürlich haben sie auch ihr neues Album „Burning Mighty Empires „ im Gepäck. Die einsetzende Dämmerung hebt die Stimmung zusätzlich, und am Ende des Auftrittes sind Musiker und Publikum gleichermaßen zufrieden.
Mit Milking the Goatmachine folgt ein Highlight des Abends: Zwar sind die Ziegen nicht Headliner, haben aber bereits nach ersten Song die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. Im Moshpit geht die Post ab, und auf der Bühne gebärden sich die Musiker wie wild. Der wüste Deathgrind kommt gut an, Schlagzeuger Goatleeb Udder feuert die Meute immer wieder an,die mit „Ding Dong, Motherfucker“ antwortet. Auch die Star Wars Anleihen und diverse Filmzitate finden Verwendung, besonders der gespielte Imperial March ist Klasse. Als die Ziegen zufrieden das Feld räumen, ist die Zeit für Andre und Alexander gekommen.

Diese sind im Prinzip die Sad Neutrino Bitches allerdings haben sie sich als Alleinunterhalter verkleidet und versuchen, dem Publikum die Umbauphase mit gruseligen Kompositionen und seltsamen Witzen zu verkürzen. Nicht wenige nutzen die Pause, um nochmal essen zu fassen.

Von Disbelief habe ich leider nur sehr wenig sehen können, da wir leider ungeplant eher gehen mussten. Das Publikum feierte ordentlich im Moshpit,. Die Grenzen des Death Metal hat die Band längst hinter sich gelassen, gerade der Gesang von Carsten Jäger ist unglaublich abwechslungsreich. Schade dass wir nur ca. 20 Minuten von der Show sehen konnten.