Aug 032013
 

Weiter gehts mit der ersten Hälfte des Berichtes und der Bilder vom Freitags auf dem Rock im Betonwerk V.

Text: Steff Des Troy
Fotos: Martin Dannehl

Nevertrust
Ebony Wall
XIV Dark Centuries
Gorilla Monsoon
Stahlmann
Hate
Kissin‘ Dynamite

Nach einer kurzen Nacht im Zelt dämmert auch schon der nächste Festivaltag. Ein schöner, sonniger soll es werden und da die Sonne es nicht interessiert wie spät oder früh man ins Bett gegangen ist, hieß es schon zeitig: Raus aus dem Zelt!

14 Uhr geht es auf der großen Freilichtbühne los und zwar mit ein wenig Alternative Metal aus Dresden von den Jungs von NEVERTRUST. Genau das richtige um rockig und gut gelaunt in den Freitag des Rock im Betonwerks zu starten.

Ohne große Umschweife sollte man sich dann schnell auf den Weg in die Halle machen, denn dort geht es weiter mit etwas melodischeren Klängen und einer gehörigen Portion Frauenpower von EBONY WALL. Wenn auch erst 2011 gegründet, bietet die junge Band doch eine gelungene Show, allen voran Frontfrau Nina, die mit einer angenehmen und starken Stimme überrascht.

Der Tag schreitet voran und nach EBONY WALL hieß es fix zurück zur großen Open Air Bühne, sonst läuft man Gefahr die Recken von XIV DARK CENTURIES zu verpassen und das sollte man auf keinen Fall! Wenn die Mittagshitze auch mittlerweile ein schier unerträgliches Maß erreicht hat, lassen sich die sechs Thüringer nicht davon abhalten eine kraftvolle Show hinzulegen. Mit ihrem Heidnischen Thüringen Metal begeistern sie die Zuschauer. Auch wenn ihre Sounds recht paganlastig anmuten, so vereinen XIV DARK CENTURIES doch mehr als nur einfachen Pagan. Rockige Einflüsse, aber auch Ideen des Black Metal machen aus der Show der sechs Thüringer etwas ganz eigenes, das auf jeden Fall sehens- und hörenswert ist.

Zurück in der Halle wird es nun groovig, denn der Hellrock von GORILLA MONSOON steht auf dem Plan. Die Dresdner überzeugen mit starken Songs, einem verdammt rockigen Schlagzeug und einer kraftvollen Performance auf der Bühne. Nach noch anfänglichem Zögern werden auch die noch Unwissenden in den Bann der Hellrock Inc. gezogen und so dauert es nicht lange, bis ordentlich Haare fliegen. Mit dabei der legendäre ‚Damage King‘, sowie der Song ’50$ Whore‘ vom 2008 erschienen Album „Extermination Hammer“.

In der erbarmungslosen Sonne vor der großen Bühne draußen wird es gleich im Anschluss silbern und glänzend mit den schillernden Gestalten von STAHLMANN. Den ganzen Tag schon sind sie in aller Munde und man kann schwer übersehen und überhören wie unglaublich viele STAHLMANN-Fans hier sein müssen. Willkommen in der Dunkelheit, Freunde! Mit ihrer einzigartigen Show und ihrem finsteren Industrial Gothic Metal wissen sie die schwitzenden Massen zu begeistern. Aus harten Industrial-Klängen, den ein oder anderen Metal-Einflüssen und intensiven und eingängigen Melodien kreieren die Jungs eine ganz eigene Musik, die inspiriert scheint von großen Namen wie Rammstein oder Die Krupps. Fleißig werden die markanten, deutschsprachigen Texte mitgesungen. Vor der Bühne wird getanzt und gebangt und durch die gelegentliche Abkühlung, welche die Security mit dem Wasserschlauch den feiernden Gästen verschafft, bescheren STAHLMANN den Gästen einen unvergesslichen Auftritt.

Mittlerweile ist es einfach überall warm und auch im Schatten der Halle ist es nicht wirklich besser. Doch nun kommt etwas, was jeder Death Metal Fan und eigentlich jeder Metalhead keinesfalls verpassen darf! HATE! Nach dem schweren Schlag durch den Tod von Bassist Mortifer sind sie zurück und machen zweifellos ihm zu Ehren weiter und das mit ihren finsteren Riffs, dem brutal schnellen Schlagzeug und der tiefen, düsteren Stimme von Sänger Adam. Zahlreich hat sich die Meute in der Halle versammelt und die Begeisterung für den dunklen Death Metal der polnischen Band ist ungebrochen. Haare fliegen und Fäuste werden in die Luft gereckt, ganz so wie es sich gehört.

Unter der gnadenlose Sonne geht es zurück zur Freilichtbühne, denn nun ist es Zeit für Entertainment der Extraklasse im 80er-Jahre-Look. KISSIN‘ DYNAMITE entern nun die Bühne und beglücken das heiße Festivalpublikum mit einer Show der Sonderklasse. Mit einer explosiven und gut durchdachten Bühnenpräsenz gibt es nicht nur etwas zu hören, sondern auch ordentlich was zu sehen. Keinen Zweifel hat man daran, dass die Jungs auf der Bühne ordentlich Spaß am Performen haben und diese Freude und Energie überträgt sich auch auf die feiernden Fans. Gespielt werden beliebte Klassiker wie ‚I Will Be King‘ und ‚Money, Sex and Power‘.

Rock im Betonwerk V

Rock im Betonwerk V – Freitag Teil 1

Feb 222012
 

Grüße!

Es gibt wieder neue Bilder auf meiner Seite.

Dieses mal spielten im From Hell:
XIV DARK CENTURIES (Pagan Metal aus Thüringen)
THORONDIR (Pagan Metal aus Bayern)
FLAMMENSTURM (Pagan Metal aus Österreich)
HROPTATYR (Pagan Metal aus Bayern)
BANJAXED (Folk-Pagan Metal aus Bayern)
ASPERA AD ASTRA (Black Metal aus Erfurt)

Zudem war ich dieses mal auch in Mission für das Metal-Portal www.the-pit.de unterwegs.

Fotolinks zu www.the-pit.de:

Aspera Ad Astra
Banjaxed
HROPTATYR
Flammensturm
Thorondir
XIV Dark Centuries

 

 Konzertbericht von Astrid Benitsch

Im Erfurter Club FROM HELL ging es in den letzten Wochen turbulent zu: auf die kurzfristige und unerwartete Schließung folgte die Übernahme und Neueröffnung durch Frank Klein, der schon seit einiger Zeit Konzerte und Festivals organisiert, darunter bekannte Acts wie Eisregen, Nargaroth, Shining, Belphegor, Vreid, Menhir, Varg und Negura Bunget . Die Organisation dieses Konzertes war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Für den ursprünglich geplanten Headliner Gernotshagen konnten XIV Dark Centuries verpflichtet werden, aber nur eine Woche vor dem Konzert fielen vier weitere Bands aus, für die kurzfristig Ersatz gesucht werden musste.Keine leichte Aufgabe in so kurzer Zeit, aber dank einiger Mühen des Veranstalters konnten vier neue Bands verpflichtet werden.

 

ASPERA AD ASTRA starten zu relativ früher Stunde- es ist erst 18.30 Uhr, und ein Teil der Gäste ist noch am Eintreffen oder an der Bar beschäftigt. Die sechs Erfurter fallen auch thematisch etwas aus dem (heidnischen) Rahmen, denn geboten wird melodischer Black Metal mit deutschen Texten, die rein gar nichts mit heidnischer Romantik zu schaffen haben. Sechs Songs hat die seit Herbst 2010 bestehende Band schon in Eigenregie produziert. Das Material weiß zu überzeugen, sei es „F 10.4“ (oh süßes Delirium), „auf schwarzen Schwingen“ oder der obligatorische „Hit auf Youtube“- „Eremit“. Bleibt zu hoffen, dass die Band in Zukunft zu späterer Stunde spielen darf.

 

Die jungen Bamberger von BANJAXED haben mit Konstantin einen Mann am Keytar, aber seit Alestorm muss ich beim Anblick dieses Instrumentes auch nicht mehr zwangsläufig an Modern Talking denken. Womit ich auch schon ein wichtiger musikalischer Einfluss der Franken genannt habe. Natürlich Alestorm, nicht Modern Talking. Neben ein paar eigenen Songs, wie „Entfesselt“ „Nachtgiger“ und „bis die Sonne aufgeht“ haben die Franken auch einige Coverversionen im Gepäck, die ideal zum Anheizen des Publikums geeignet sind. Einen hohen Spaßfaktor bringen die Jungs auf alle Fälle mit, auch wenn sie diesmal entgegen ihrer Gewohnheiten die Klamotten anbehalten. Beim nächsten Mal bitte mehr „ausziehen!“ Rufe!

 

Als HROPTATYR die Bühne betreten, hat sich das From Hell merklich gefüllt. Fast alle Songs stammen von ihrem Debüt „Auf zu neuen Ufern“, mit „Druidentanz“ gibt es auch ein neues Stück. Die Meute ist in Feierlaune, dementsprechend kommt der eingängige Pagan Metal der Franken gut an. Der Band ist die Begeisterung deutlich anzumerken, und so bringen sie nach den regulären sieben Stücken noch spontan „Berserker“ als Zugabe und verlassen mehr zufrieden die Bühne.

 

Die Optik der Kärntner FLAMMENSTURM erinnert mich – Bemalung sei Dank – sehr an Varg, auch thematisch hauen die Österreicher kräftig in die wölfische Kerbe. Musikalisch geht es jedoch eine Ecke härter zu. Der Großteil der Songs stammt von ihrem 2010 veröffentlichtem Debüt „ die Feuer sind entfacht“, außerdem gibt es heute auch zwei neue Stücke, „unter rotem Mond“ und „Black Metal Fever“. Die Mannen um Wulf Degan kommen gut an, gerade der eingängige Refrain von „ Wotan“ verleitet zum mitgrölen. In „Ostarrichi“ ist ihre Ode an die Heimat, und mit „Seelenbund“ verabschiedet man sich vom schließlich vom Publikum.

 

Derart eingestimmt, ist es für THORONDIR ein Leichtes, die Meute für sich zu gewinnen. Zwei Alben haben die Bayern bereits am Start, ein Großteil der Songs stammt aber vom Zweitling „aus jenen Tagen“. Beiden recht folkig angehauchten Stücken „Midsommar“ und „Weltenbaum“ steigt die Stimmung noch einmal ordentlich, und Sänger Kevin Wienerl bringt mit seinen Ansagen im Publikum so manchen Thüringer zum schmunzeln – zu krass ist einfach der Unterschied zwischen seinen gekonnten Growls und gesprochener bayrischer Mundart. Die Band hat sich den Platz vor dem Headliner redlich verdient.

 

 Gegen Mitternacht betreten XIV Dark Centuries in historischer Gewandung die Bühne. Die Band hat sich mittlerweile einen festen Platz in der heidnischen Metalszene erspielt und gelten neben Menhir, Odroerir und Gernotshagen zu den bekanntesten Vertretern der Thüringer Szene. Hauptsächlich werden Songs vom neuen Album „Gizit dar Faida“ gespielt, welches im Herbst 2011 erschien. Fünf Jahre liegen zwischen diesem und dem Vorgänger „Skithingi“, aber die Band beweist eindrucksvoll, dass sie nichts verlernt haben oder schwächeln: tiefe Growls und kreischende Screams, wohldosierter Keybordbombast und virtuose Gitarrenriffs bringen die Meute richtig zum Feiern. Mit „ Auf zur Schlacht“ und „Bragarful“ gibt es als abschließendes Schmankerl noch zwei Stücke von der „Jul“ EP, bevor die Band nach einer guten Stunde die Bühne verlässt.

 

Fazit: Trotz der immensen Probleme im Vorfeld kann man den Abend als sehr gelungen bezeichnen. Bleibt zu hoffen, dass es im FROM HELL sich weiter in der Szene etablieren kann- mit bekannten Acts aus verschiedenen Bereichen, aber auch als Möglichkeit für Newcomer. Die Zeichen stehen gut, denn in nächster Zeit sind schon einige interessante Konzerte angekündigt.

 

bis demnächst,
maddin