Jan 212013
 

Grüße,

am 18.01.2013 zog es mich, anders als ursprünglich geplant, nach Jena zu Vaders „Back to the Black“ Tour. Unterstützt wurde ich hierbei von Stefanie Seliger, welche den Konzertbericht beisteuerte.

Es spielten:

Fhobi
Flayed Disciple
Bonded By Blood
Aborted
Vader

Konzertbericht von Stefanie Seliger

Mitte Januar liegt dann tatsächlich auch in Jena Schnee, denn der Winter ist zurück in Thüringen. Trotz der eisigen Temperaturen stand diese Woche ein heißer Termin an: ABORTED und VADER, plus Supports im F-Haus in Jena. Schon seit Wochen freuten wir uns darauf und dementsprechend groß waren auch die Erwartungen, welche nicht enttäuscht werden sollten!
Den Auftakt wagte die bunt zusammengewürfelte Truppe von FHOBI, die zwar aus der Schweiz kommt, bei der jedoch jedes Bandmitglied eine andere Nationalität hat. Mit dementsprechend rhythmischen und exotischen, aber dennoch harten Klängen eröffneten sie diesen spektakulären Konzertabend. Nach einem ohrenöffnenden instrumentalen Intro, ließ sich dann auch der Mann am Mikro auf der Bühne blicken, der den Augenblick für einen spektakulären Auftritt nutzte und mit seinen Tätowierungen an Arm und Gesicht wohl auch für den ein oder anderen erstaunten Blick gesorgt hat. Auch wenn der Saal erst im Begriff war sich zu füllen, legten die Jungs von FHOBI doch eine energiegeladene, bewegungsreiche Bühnenshow aufs Parkett. Abermals zu erwähnen, ist an dieser Stelle der besondere, sehr rhythmische Sound dieser Band, der sich konsequent durch deren gesamtes Programm zog und einfach für gute Stimmung sorgte. Die Vermutung liegt nah, dass hier wohl die lateinamerikanischen bzw. südeuropäischen Wurzeln zweier Bandmitglieder ihren Einfluss haben. So hat sich die Band es zweifellos zum Ziel gesetzt, knallharten Metalsound mit aufregenden Lateinrhythmen zu mischen, so dass man zwischen bangen und tanzen ganz hin und hergerissen ist.
Nach der ersten Umbaupause standen dann die Inselbewohner von FLAYED DISCIPLE auf dem Programm, die mit harten Death- und Thrashmetalsounds im Gepäck aus der UK zu uns geschwommen sind. Allmählich waren dann auch die meisten Zuspätkommer aufgeschlagen, sodass es doch nach und nach ordentlich voll im Saal wurde. Auch die Stimmung ließ nicht zu wünschen übrig. Das Publikum war willig und so ließen sich FLAYED DISCIPLE auch nicht lange bitten. Mit viel Energie rockten die Briten, die nach zwei Eps, Anfang 2012 ihr Debütalbum „Death Hammer“ herausbrachten, ordentlich die Bühne. Ihr, durch Bands wie Megadeth, Slayer, aber auch Cannibal Corpse und Napalm Death inspirierter Sound, ließ es an infernalischen Klängen nicht mangeln. Dies riss natürlich auch das Publikum mit und wo zunächst noch verhalten genickt wurde, flogen auch bald schon die ersten Haare durch die Luft. Stimme der Band, Sänger Tim „Death Chuggin“ Whyte, ließ es sich dabei nicht nehmen, auf das mitgebrachtes Merchandise hinzuweisen, was bei näherem Betrachten durchaus ansehnlich war. Alles in allem ein mächtig gelungener Auftritt. Respekt an die Jungs von der Insel.
Nach kurzer Pause war es dann soweit unsere amerikanischen Freunde von BONDED BY BLOOD auf das Jenaer Publikum loszulassen. Weil wir ja auch nichts anderes von den Jungs aus Übersee erwartet hatten, war alles ein bisschen größer, härter und natürlich lauter. Wenn auch noch jung an Jahren, haben doch alle Bandmitglieder ein großes Vorbild und zwar die Band Exodus, nach deren 1985 erschienenen Album sie ihre 2005 gegründete Band benannten. Die jungen Amerikaner schaffte es dann endgültig das Eis zu brechen und so hieß es dann: Es darf gebangt werden, meine Herren! Thrashmetal wie wir wollten, haben wir von diesen Jungs definitiv auch bekommen. Langeweile? Fehlanzeige! Sowohl auf, als auch vor der Bühne kam ordentlich Bewegung ins Spiel. Den Jungs auf der Bühne beim zocken zuzuschauen erfüllte ein jedes Metallerherz genauso mit Freude, wie vor der Bühne ordentlich den Kopf zu schütteln.
Der Saal kochte, die Stimmung, sowie das Bierkonsumlevel hatten einen feiertauglichen Stand erreicht und so war es allmählich Zeit für die heißersehnten Höhepunkte des Abends. Und die bekamen wir auch, denn der nächste Tagesordnungspunkt war ABORTED. Die 1995 in Belgien gegründete Goregrind-Band gab uns gnadenlos den ABORTED-Sound wie wir ihn kennen: Hart, härter und mitten ins Gesicht! Viele von uns hatten in der Festival- und Konzertsaison 2012 bestimmt schon einmal das Vergnügen diese Band live zu erleben, waren sie doch dieses Jahr recht viel in Deutschland unterwegs. So spielten sie zum Beispiel auf dem „With Full Force XIX“- Festival 2012. Wo auch immer man sich diesen Sommer umhörte, war ABORTED in aller Munde und jedermann lobte den knallharten und erbarmungslosen Sound der Band. Und genau das, das und nichts anderes bekamen wir dann auch an diesem Abend auf die Ohren. Unumgängliche Konsequenzen für alle Anwesenden? Derbes Gebange, bei dem Köpfe zu Werkzeugen umfunktioniert wurden, Pogo und nicht zu vergessen ein Moshpit, wie man ihn in Jena längst nicht alle Tage zu sehen bekommt. Ein phänomenaler Auftritt, einer phänomenalen Band und als wir schon dachten es kann gar nicht mehr infernalischer, vernichtender und überwältigender werden, gab es dennoch eins, was uns bevorstand:
VADER!
Voll aufgeheizt und bereit für den finalen Gnadenstoß steuerte der Abend auf den wochenlang ersehnten, polnischen Headliner zu. Die 1983 gegründete und damit eindeutig dienstälteste Band, wurde vor ziemlich genau 20 Jahren von Bassisten Peter und Gitarrist Vika in Polen gegründet und ist seit dem zu einer unumstrittenen Legende der Deathmetal-Szene geworden. Wenn auch nicht ganz so angebracht, wie zu ABORTED, ließ sich die einmal wilde Menge nicht mehr beruhigen und so wurde auch zu VADER heftig gepogt und gemosht. Der letzte Song war dabei natürlich das absolute Highlight der Show: Ein Cover des legendären Slayer-Songs „Raining Blood“. Nach diesem grandiosen Finish verschwanden die polnischen Metalveteranen ohne weiteren Gruß von der Bühne. Doch das war nicht das Ende und es kam, was kommen musste. In Nebel gehüllt und rot beleuchtet kam VADER zurück auf die Bühne, natürlich zu keinem geringeren Soundtrack als Darth VADERs „Imperial March“. Nachdem sich ausgiebig verneigt und bei den Fans bedankt wurde, ließen sich die Headliner-Jungs noch ordentlich feiern und erwiesen einigen Fans die Ehre des Händeschüttelns.
Zusammenfassend lässt sich, ohne den geringsten Zweifel sagen: Gelungenes Konzert, unglaubliche Bands, ausgelassene Stimmung. Ein Metalabend wie aus dem Lehrbuch.

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